Biodiversitätsexperten aus 50 Ländern beraten in Bonn

80 Regierungsvertreterinnen und -vertreter aus mehr als 50 Staaten treffen sich zurzeit auf gemeinsame Einladung der Biodiversitätskonvention der Vereinten Nationen, des Bundesamtes für Naturschutz sowie der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Bonn zu Beratungen. Bürgermeister Reinhard Limbach begrüßte sie bei einem Empfang am Dienstag, 1. Oktober 2019, im Alten Rathaus.
Im Mittelpunkt des Treffens, das bis Mittwoch, 2. Oktober, andauert, steht das Nagoya-Protokoll der Konvention über die biologische Vielfalt, das im Jahre 2010 in der japanischen Stadt beschlossen wurde. Es sieht unter anderem vor, dass Unternehmen, die Wirkstoffe aus Pflanzen, Tieren oder Mikroorganismen für Forschung und Produktentwicklung nutzen, die Herkunftsländer gerecht an den Gewinnen beteiligen müssen. Konkret wird in Bonn über Funktionalität und lückenloses Zusammenspiel der Kontrollinstanzen beraten, die das sicherstellen sollen. Das Bundesamt für Naturschutz in Bonn ist gleichzeitig die deutsche Fachbehörde für die Berichterstattung zur biologischen Vielfalt und insbesondere des Zugangs und Nutzens biologischer Ressourcen.

Bonner Engagement für biologische Vielfalt
Gerade im Bereich Biodiversität ist die Zahl in Bonn ansässiger Akteure groß, angefangen mit dem Biodiversitätsforschungsnetzwerk BION bis hin zum Globalen Nutzpflanzenfonds. Außerdem ist Bonn Sitz verschiedener relevanter staatlicher Stellen wie der Bundesämter für Naturschutz, für Landwirtschaft und Ernährung oder für Arzneimittel und Medizinprodukte.

Die Stadt selbst globaler hat bereits vielfältige Maßnahmen zum Erhalt von biologischer Vielfalt vor Ort ergriffen. Natur und Umwelt sind einer von sechs Handlungsfeldern der städtischen Nachhaltigkeitsstrategie, die der Rat im Febraur 2019 verabschiedet hat. Seit Kurzem ist die Stadt auch Mitglied des Biocities-Netzwerks und setzt sich damit für die Stärkung der organischen Landwirtschaft ein. Erst kürzlich wurde Bonn mit dem Label „Stadtgrün naturnah“ ausgezeichnet, unter anderem für artenreiche Wildblumenwiesen, nachhaltige Waldwirtschaft und innovative Umweltbildungsangebote.

Auch auf globaler Ebene engagiert sich die Stadt Bonn für Biodiversität. Bonns Oberbürgermesiter Ashok Sridharan ist nicht nur Präsident des internationalen Städtenetzwerks für Nachhaltigkeit ICLEI, sondern hat auch das Programm „Cities with Nature“ mit aus der Taufe gehoben, das den vielfältigen Nutzen von Biodiversität in und für urbane Räume thematisiert. Bonn ist seit 2006 auch im Globalen Aktionsbündnis der Städte und Regionen für Biodiversität engagiert, in dem Städte, Regionen, Vereinte Nationen und Naturschutzakteure eng zusammenarbeiten.

Im Jahr 2020 werden Bonn und ICLEI mit vielen Partnern aus UN, Regierungsstellen und Zivilgesellschaft gemeinsam die neue Initiative „UrbanEra4Life“ starten, die jährlich während der Sommer-Klimaverhandlungen zu einer Konferenz einladen wird. Sie soll verschiedene politische Ebenen von der Vereinten Nationen bis zu den Städten sowie Wissenschaft und Wirtschaft zusammenbringen und gleichzeitig ein Monitoringinstrument für laufende Prozesse der Initiative sein.

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